soundstormers (bei VISUAL SOUNDS)
November 9th, 2011

Die Veranstaltungsreihe VISUAL SOUNDS in Köln präsentiert Klanginstallationen, Soundwalks und Performances. Kurator ist der Künstler Georg Dietzler.

Die Soundstormers sind Studierende des IMM und der FH-D unter Leitung von Hannes Hoelzl und Davide Tidoni. Wir sind eingeladen, am 8. November unsere Soundwalks von Köln nach Leverkusen und von Düsseldorf nach Köln zu präsentieren. [Programm]

[Mehr zum soundwalk…]

Instrumentenkoffer

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/visualsoundvid_short.mov
mein Anteil zur Veranstaltung (fast ganz).
Video: Georg Dietzler

Georgs hatte sich mehr Performance erwartet. Was wir gezeigt haben, war eher Präsentation der überarbeiteten Ergebnisse. Mir hat dieser Schritt sehr weiter geholfen in meiner Arbeit an der Dipl.Doku.

Dennoch ist seine Kritik einleuchtend. Er betonte, dass der Inhalt, das Projekt, das Format bestimmen sollte. Arbeitet man nur in Formate, so ist man überflüssig. Das kann auch automatisiert werden.

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Elefant (Platine ätzen. Löten.)
November 7th, 2011

Vorlage zum Belichten Negativ für die Platinenbelichtung

 

durch kontaktieren Durchkontaktierung

 

Arbeitsplatz Arbeitsplatz

 

Vorderseite Vorderseite

Rückseite Rückseite

Bald gehts weiter mit den Chips und den Schaltern.

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Bahngespräche
November 7th, 2011

In der Bahn ein Gespräch:

“Wenn heute einer sagt “Ich hab da einen gesehen, der kann übers Wasser laufen!” dann wird er nur gefragt, wo`s die Drogen gibt. Aber an die Bibel, die das gleiche erzählt, glauben heute noch Millionen Menschen! Und keiner fragt sich “Wenns das damals gab, warum gibts das heute nicht mehr?”, die Wunder.”

Wenn wir nicht glauben, wie soll es dann etwas geben, an das wir glauben können? Wir sehen die Welt so, wie wir sie vor uns aufbauen. Wir sagen: in der Welt ist nichts glaubhaftes, nichts wunderbares. Darin besteht der Unterschied, das wurde früher nicht gesagt. Die Welt sah anders aus weil man sie ander ansah. Also gab es Wunder, also konnte man übers Wasser gehen. Das mag radikaler Konstruktivismus sein und ich weiß nicht, wie ich dazu stehe. In diesem Fall aber geht es doch genau darum: um wissen, um glauben (egal wie man es nennt).

Dass eine Mondfinsternis nichts mit Hexerei zu tun hat, darüber sind sich die beiden dann einig. Sondern mit Naturgesetzen. Genau, mit Naturgesetzen.

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Elefant (in Eagle)
November 6th, 2011

Das geht eine Zeit lang gut. Irgendwann muss ich abgeben an Malte, weil sich mir das Gehirn verknotet. Er sagt, das sei Übungssache und ich glaube: das stimmt.

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Elefant (Baupläne 2.0)
November 4th, 2011

Hier finden sich alle Schlatpläne, die ich zum Bau des Elefant 2.0 verwende.

= Mikrofonvorverstärker (bei mir mit TL071 weil 2 Kanäle + optionalen Poti eingebaut)

 

= audio distributor (der Elefant teilt das Signal nur in 2, nicht in 3)

= Verstärkung für Kopfhörer. Aus “Handmade Electronic Music” von Nicolas Collins. (Pin1+8 sorgen für zusätzliche 200-fache Verstärkung + sind bei mir daher nicht belegt.)

= Phantomspeisung (bei mir mit ein/aus-Schalter)

Datasheets ICs:
TL072
TL074
LM386

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Elefant (2.0)
November 4th, 2011

Meine Hände falle mir fast immer ins Wort. Sie gehorchen einer erstaunlichen Methode: erst Gerät eingießen, dann testen.

Trotzdem ist der Elefant 1.0 jetzt wieder funktionstüchtig. Das Mikrofon sitzt nun ganz vorne am Rüssel, was den spezifischen Rüssel-Sound leider auslöscht. Außerdem muss ein Luftballon über das Mikrofon gezogen werden, wenn es in Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten beinhaltende Gefäße getaucht werden soll. Nötig war dieser Schritt aber, um die ständigen Clipps zu reduzieren, die v.a. durch Stoßen des empfindlichen Rüssels entstanden.

Die Tücke des automatischen Pegels kann ich nicht ausmerzen, sie ist Teil des Programms der Minicam. Automation ist nie funktional oder handhabbar, sie kann ihren Zweck nicht erfüllen, weil der völlig abstrahiert ist udn so an jeder speziellen Situation vorbei geht. Aber man kann die Automatismen ihren Möglichkeiten nach wieder nutzen. In diesem Fall: Durch plötzlichen Anstieg der Lautstärke pegelt sich die Kamera (nachdem sie clippt) runter, um dann sehr langsam den Pegel wieder zu erhöhen. Das ganze kann als dramaturgisches Mittel gesehen und eingesetzt werden.

Der Elefant 2.0 ist dennoch frei von automatischem Audio-Gepegel. Er wird außerdem folgende Änderungen mit sich bringen:

hot!

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Darwin’sche Finken suchen (3)
November 3rd, 2011

Dank der Vermittlung von Heike treffe ich in Berlin Klaus Sander. Er “ist” der Hörbuch-Verlag supposé in Berlin, der in erster Linie erzählte Wissenschaft und Originalaufnahmen von Koriphäen wie Heinz von Foerster oder Konrad Lorenz herausgibt. Erstere entstehen aus Gesprächen, die Sander mit Wissenschaftlern  aller Disziplinen führt. Sein Interesse liegt weniger auf dem Inhalt, als auf  der Form, der Methode. Es geht um die gesprochene Sprache.

Ich renne vom Treffen direkt zum Zug, den ich bloß noch erwische, weil er Verspätung hat. Dann habe ich schon das meiste vergessen. Ich hatte eine ganze Reihe Fragen und Notizen. Ein Aufnahmegerät. Weder noch kam zum Einsatz. Ich ärgere mich, weil ich mich frage, was ich ihn überhaupt gefragt habe (meinem Gedächtnis zufolge nichts) und nicht nach prüfen kann, über was wir gesprochen haben. Ich schreibe trotzdem etwas auf.

Der Vorspung, den das geschriebene Wort vor dem gesprochenen hat, ist genauso sein Defizit. Der Fortschritt, den es gegenüber dem gesprochenen Wort darstellt, schafft ein Feld von Möglichkeiten (Linearität, Fixierung, Exaktheit, Veri-/Falsifizierbarkeit). Jedes Feld schließt aber auch Möglichkeiten aus. Das gesprochene Wort schweift aus, besetzt oder besitzt eine Räumlichkeit, die der Linearität der Schrift abgeht.

Die Worte sagen und sich verflüchtigen hören (aber auch ihr Echo). Vielleicht ist das Gedicht noch am nächsten am gesprochenen Wort: das Wort, das fordert, gesprochen zu werden. Und wenn das so ist, dann liegen Welten zwischen ihnen.

Das Gedankemexperiment als Grundlage, die selbst keine Grundlage braucht: supposé que… Das Axiom als Ausgangspunkt für etwas. So wie es die Mathematik tut, oder die Logik.So wie es Luhmann für seine Systemtheorie tut und genau so Louis Bec für seine Systeme: Etwas wird gesetzt und daraus kann dies, das und jenes werde, eine Vielfalt an Möglichkeiten entsteht aus einer einzigen Setzung.

“Es ist wahrlich etwas Erhabenes um die Auffassung, daß der Schöpfer den Keim des Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat und daß, während sich unsere Erde nach den Gesetzen der Schwerkraft im Kreise bewegt, aus einem so schlichten Anfang eine unendliche Zahl der schönsten und wunderbarsten Formen entstand und noch weiter entsteht.”
[Charles Darwin „Die Entstehung der Arten“, erschienen 1859, herausgegeben 1963 von Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, S.678 ]

Dieser Schlusssatz von Darwins “Entstehung der Arten” kann als Beschwichtigung der religiösen Kollegen und Politiker Darwins gelesen werden; Darwin selbst war kein religiöser Mensch. Das würde seiner Tragweite aber nicht gerecht, denn was er sagt, ist, dass es nur einmal etwas geben musste damit die ganze Welt und unzählige andere möglich wurden.

Auf Start.
Was ist „Darwin’sche Finken suchen“?

Exemplare suchen. Jedes für sich betrachtete ergibt wenig Sinn. Wie auch, wenn es auf unserem Seziertisch liegt, abgetrennt von der Welt, aus der es stammt. Diese Welt ist in erster Linie seine Verwandtschaft (von wo stammt es ab? das erklärt einiges…) und dann sein Lebensraum (wo stammt es her?), der genauso Voraussetzungen bedeutet oder besser: beides sind Wechselwirkungen, Beziehungen.

“Gelehrte Naturforscher beschreiben diese Szenen der Tropen, indem sie eine Vielzahl von Gegenständen benennen und von jedem ein charakteristisches Merkmal anführen. Dem gelehrten Reisenden mag dies klare Vorstellungen mitteilen: Doch wer sonst kann sich, wenn er ein Herbarium sieht, ihr Erscheinungsbild vorstellen, wenn sie in heimischer Erde wächst?”
[Charles Darwin „Die Fahrt der Beagle“ (1839), marebuchverlag, Hamburg, 2009, S. 644]

Und dennoch: So sehr wir die Dinge auch sezieren, sie faktisch oder durch unsere Begriffe der Welt entreißen: Das Exemplar ist das einzelne, das für alle anderen steht. Es trägt seine Verwandten in sich ganau so wie seinen Lebensraum. Jedes einzelne steht exemplarisch für alles andere. Jedes Ding trägt die Welt in sich.

„Die Offenheit, die Freundlichkeit der Leere besagt auch, daß das jeweilige Seiende nicht nur >in< der Welt ist, sondern in seinem Grunde die Welt ist, in seiner Tiefenschicht die anderen Dinge atmet oder diesen Aufenthaltsräume bereitet. So wohnt in dem einen Ding die ganze Welt.“
[Byung-Chul Han „Philisophie des Zen-Buddhismus“, Philipp Reclam jun. GmbH 6 Co. KG, Stuttgart, 2002, S.52]

Das Zen-buddhistische Denken, aus der diese Auffassung her stammt, ist im Gegesatz zum westlichen kein „Substanz-Denken“. Das “Substanz-Denken” trifft Unterscheidungen und trennt Dinge voneinander ab. Es schafft das Außen und das Innen, das Ich und das andere (das nicht-Ich, die Welt, die durch das Ich definiert wird). Im Zen-Buddhismus versteifen sich die Dinge nicht auf sich. Grob formuliert wäre die Erleuchtung, das Ich aufzugeben, die Unterscheidungen zwischen den Dingen zunichte zu machen (das Nein), um schließlich zu den Dingen zurück zu kehren, sie in ihrer jeweiligen Gestalt zu akzeptieren (das Ja).

„Als wir noch nicht erwacht waren, war der Berg nur Berg und der Fluß nur Fluß. Als wir aber durch die Übungen beim einsichtigen Meister ein einziges Mal jäh erwachten, war der Berg nicht mehr der Berg, und war der Fluß nicht Fluß, war die Weide nicht grün und die Blume nicht rot. Schreiten wir aber weiter auf dem Wege des Aufganges und gelangen hier in >den Grund und Ursprung<, dann ist der Berg durchaus Berg, ist der Fluß durchaus Fluß, ist die Weide grün und die Blume rot.“
[„Der Ochs und sein Hirte. Eine altchinesische Zen-Geschichte, erl. Von Daizohkutsu R. Ohutsu, übersetzt von Kôichi Tsushimura und Hatrmut Buchner, Pfulligen 1958, S. 117]

Was hat das mit meiner Arbeit zu tun?

Darwin legt in „Die Entstehung der Arten“ dar, wie die Varietäten, die Gattungen und schließlich die Arten alle Abstufungen ein und des selben Phänomens sind – der Verwandtschaft:

„Es ist sehr leicht möglich, daß Formen, die jetzt allgemein für bloße Varietäten gelten, später eines Artnamens für würdig befunden werden, in welchem Falle dann die wissenschaftliche Sprache mit der Volkssprache übereinstimmen wird. […] wir werden wenigstens von dem vergeblichen Suchen nach dem bis heute unentdeckten und wohl auch unentdeckbaren Wesen „Art“ gefreit sein.“
[Charles Darwin „Die Entstehung der Arten“, erschienen 1859, Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 1963, S. 673]

Die Trennungen, die zwischen den „Arten“ bestehen, sind sprachlicher Natur.
Eine Loslösung von den Kategorien, wie Darwin sie in Bezug auf die “Arten” fordert, wäre eine Loslösung von den Unterscheidungen. Es wäre die apokalyptisch anmutende Szene, die Nietzsche in seiner „Fröhlichen Wissenschaft“ beschreibt:

“Was thaten wir, als wir die Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an?“
[Friedrich Nietzsche “Die Fröhliche Wissenschaft”, erschienen 1882, herausgegeben von Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2000, S. 141]

Das Stürzen in den leeren Raum ist als Möglichkeit zu verstehen. Es entspricht einer Loslösung von den Fixpunkten (“Sonnen”), um die wir uns drehen, also den Positionen und Theorien, die die Welt in eine Umlaufbahn bringen, die nicht die der Welt ist, sondern die unserer Theorien. Der Welt ist keine Umlaufbahn eigen, nicht mal eine Richtung. Sie ist der leere Raum des Zen, der „eher zerstreut als >gesammelt<“ ist [Byung-Chul Han „Philisophie des Zen-Buddhismus“, Philipp Reclam jun. GmbH 6 Co. KG, Stuttgart, 2002, S.61] und die Vielgestaltigkeit der Phänomenalität bedeutet.

Unser beschränkter Horizont ist es, der nach Fixpunkten und Erklärungen schreit und von uns die Formalisierung der Welt fordert:

„>Erklärung< nennen wir’s: aber >Beschreibung< ist es […]. Wir operieren mit lauter Dingen, die es nicht giebt, mit Linien, Flächen, Körpern, Atomen, theilbaren Zeiten, theilbaren Räumen -, wie soll Erklärung auch nur möglich sein, wenn wir alles erst zum Bilde machen, zu unserem Bilde!“
[Friedrich Nietzsche “Die Fröhliche Wissenschaft”, erschienen 1882, herausgegeben von Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2000, S. 132f]

Der „leere Raum“  allein könnte eine Erklärung der Welt sein – indem er die Welt ist.

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throw a bubble (Kameras präparieren)
November 1st, 2011

Julian Scherle schickt mir einen Link zur throwable panoramic ball camera (tpbc). Ein Ball zum hoch Werfen, der aus 36 Minicameras besteht, die Aufnahmen machen, welche dann zusammen gestitcht ein rundum Panorama-Bild ergeben. Eine super süße Arbeit.

Still: I’d prefer a throwbubble. Eine Blase, die man in die Luft wirft und die gleichzeitig durchlässig ist und spiegelt. Denn die tpbc ist nicht durchlässig. Sie nimmt auf und speichert. Diese schwarzen Kisten sind ja schön und gut: ein Raum wird abgetrennt und verdunkelt, durch einen spezifischen Sinn, ein Loch, wird ein Bild (welcher Art auch immer) in ihm sichtbar. Aber geht ein Medium nicht auch anders? Kann ein Medium nicht auch viel durchlässiger sein und trotzdem ein Bild ergeben? Reicht nicht eine Oberfläche um ein Bild zu erzeugen? Eine Membran, Wasser.
Ein Individuum ist das erste (soll heißen: das uns nächste) Medium. Und es ist zu großen Teilen durchlässig. Nicht umsonst nennen wir einen Menschen ein Medium, wenn seine Sinne breiter, offener sind als die der meisten Menschen, die über Augen, Ohren, Haut und etwas Geschmack verfügen. Sie verfügen dann nicht über mehr Innerlichkeit, sind nicht obskurer als wir, sondern ihre Innerlichkeit und ihre Äußerlichkeit gehen fließend ineinander über.

Wie könnte man die tpbc also so abändern, dass siemehr Medium wird, weniger Camera Obscura? Vielleicht indem sie gar nicht erst speichert, sondern aufnimmt und abspielt. Kameras, die nach außen zeigen und Displays, die das selbe tun. Ich suche nach Kamera-TFT-Modulen, die man manuell in der Art umbauen könnte und die erschwinglich sind (und werden fündig). Für eine Kugel bzw einen Ikosaeder bräuchte ich 15 Stück. Budget überschritten.
Für das selbe Geld (!) finde ich bei der Recherche auch chinesische Iphones der 5. Generation, mit Cams auf Vorder- und Rückseite. Man sollte eine Throwbubble entwickeln, für die Iphones eine Application sind. Ein Gesellschaftsspiel, das man mit bis zu 15 Personen spielen kann (extended version optinal).
Was mir nicht gefällt, ist dass dieses Ding noch immer eine hohle Mitte besetzt. Eine Throwbubbole ist nicht hohl, nicht zentriert, nur durchlässig und spiegelnd.

Noch mehr hightech und weniger Pop als Iphones wäre eine Konstruktion der Throwbubble aus Glasfaserkabeln. [Mit dünnen Glasfaserkabeln wird im Bereich der Audio und Video-Signalübertragung gearbeitet. Abgesehen davon werden dickere Lichtleiterkabel in flexiblen Endoskopkameras eingesetzt. ] Schwierig nur, die alle durch die Mitte zu bekommen. Sie müssten um den Kern herum aneinander vorbei gelegt werden. Sie würden den Mittelpunkt als Zentrum und Zweck umgehen, das nenne ich eine Throwbubble!
Vor allem aber wäre dieses Ding der Archetyp eines Dings: eine Form oder Gestalt die durchlässig ist für die Welt und so ein Teil von ihr. Für die Glasfaser-Throwbubble wäre das zumndest in visueller Hinsicht über deutlich.

Wenn ich jetzt so über meine Notizen schaue, farge ich mich: Was gefällt mir denn eigentlich an der tpbc? Wohl nicht ihre Funktion. Eher dass sie ein Potential nutz, das die Minicamera unfreiwillig besitzt – sie ist nicht dafür entwickelt worden. Das kann man mit Sicherheit sagen, denn sonst wäre die tpbc jetzt ein sehr spezielles Serienprodukt.

Seitdem ich mit den Minikameras arbeite, habe ich mich von der Haushaltstechnik- über die Bauteile- bis hin zu Autoersatzteil- und Modellbau-Abteilung durch gewühlt. Überall kommen kleine Kameras zum Vorschein: Actioncams, Helmkameras, Spycams , Kameras in Kettenanhängern/Radioweckern/falschen Ipods/echten Uhren…, Flycams, Überwachungskameras mit und ohne Funk, Einparkhilfekameras,… um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Jede dieser Kameras wurde für ihre spezielle Anwendung entwickelt und besitzt bestimmte Eigenschaften, die andere nicht haben und die bei diesen auch gar keinen Sinn hätten. Ein paar Beispiele: Überwachungskameras sind meist mit Infrarot-LEDs ausgestattet, jedes Modell gibt es auch in schwarz/weiß. Spycams haben einen einstellbaren (nicht löschbaren) Datums- und Uhrzeit-Stempel auf dem Bild. Flycams zeichen in der Regel 20 Minuten in einem Puffer auf, der ab dann wieder überschrieben wird. Actioncams sind nicht mehr wirklich klein und vor allem nicht leicht und sie sind die einzigen Minicams,  die in der höheren Preisklasse 60fps oder mehr aufzeichnen können. Und und und.
Was anhand der Aufzählung dieser speziellen Funktionen gezeigt werden kann: Die Kameras funktionieren nur in genau der Situation, für die sie entworfen werden. Außerhalb dieser sind sie schlichtweg fehlerhaft. (Beispiele: Infrarotlicht erzeugt “falsch” Farben. Flycams können nur 20 Minuten aufnehmen. Wer will schon ein Datumsstempel? Und wozu brauche ich 60fps wenn mein Auge die eh nicht wahrnehmen kann. Fehlerhaft: das, was nicht unserer Wahrnehmung entspricht.)

Die Kameras werden spezialisiert, d.h.: Es gibt für jeden Zweck das passende Modell. Der Zweck ist der Kamera eingeschrieben. Darüber hinaus ist es so, dass auch ihre Zwecke, die Situationen für die sie entworfen werden selbst mit ihnen entworfen werden. Es handelt sich also um künstlich generierte Szenarien, in denen die Kameras funktionieren würden, wie sie es sollen. Wenn es diese abstrakten Gegebenheiten denn konkret gäbe. Und das ist genau der Haken an der Sache: Keine  konkrete Situation wird je einer abstrakten Situation entsprechen.

“Deshalb ist Gegenstand “konkret”; die praktische Unzählbarkeit seiner Seiten macht ihn einzigartig und unvergleichbar.”
[Vilém Flusser “Gesten”, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 1994, S.54]

Serienprodukte sind Stereotypen. Sie funktionieren nur so wie sie sollten, wenn auch ihre Umgebung in der sie gehandhabt werden, die Handhabung und am besten den Handhabenden selbst Stereotypen sind. Wenn Menschen funktionieren, funktionieren auch die stereotypen Gegenstände mit denen sie sich umgeben.

“Denn einen Gegenstand zu erzeuge, heißt auch, keinen anderen zu erzeugen. Es ist eine Geste der “Entscheidung”.”
[Vilém Flusser “Gesten”, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 1994, S.62]

Wenn jede Entscheidung bedeutet “dieses und alles andere nicht”, dann gilt für sehr spezielle Gegenstände, dass die Entscheidungen, die zu ihrer Erzeugung beitragen, auf immer enger laufenden Pfaden getroffen werden. Das Gebiet des anderen wächst mit wachsender Spezialisierung.
Mit der fortschreitenden Spezialisierung der Kamera breitet sich der Bereich aus, in dem sie nicht funktioniert. Und jede Abweichung von der stereotypen oder normierten Anwendung oder Handhabung fällt ins Gewicht: lässt den Gegenstand aus seiner Funktion in die Funktionslosigkeit fallen.

Ein Beispiel. Einen Stuhl umzufunktionieren, muss ich ihn als etwas anderes verwenden, als einen Stuhl. Als Schemel oder als Tisch, als Mordwaffe oder als Feuerholz. In jedem Fall ist er kein Stuhl mehr, sobald ich ihn zweckentfremde. Wie sieht es aber mit einem Friseurstuhl aus, wenn ich ihn an einen Esstisch stelle? Er ist sicher kein Frisierstuhl mehr, aber ein Stuhl ist er noch. Um mit einem Sprung zurück zu den Minikameras zu kommen: Wenn ich vergesse, den Datumsstempel der Spycam nicht einzustellen, schon dann erfüllt die Kamera ihre Funktion nicht mehr, denn sie ist dazu da, ein Bild mit Datumsinformation und Uhrzeit zu speichern. Als Beweis zum Beispiel. (Klotz)

Wenn ich die kleinen Kameras präpariere, so will ich:

1) Ihre Fehler nicht als Fehler verstehen, die behoben werden müssten. D.h. nicht als Abweichen von der idealen Gegebenheit oder: nicht unserer Wahrnehmung entsprechend. Sondern ganz im Gegenteil als ungewollte oder ungeahnte Funktion der Kamera.

2) In den sich weitenden Feldern zwischen den Spezialisierten Geräten ein konkretes Projekt/eine konkrete Anwendung setzen und eine Kamera darauf hin “spezialisieren” bzw. präparieren. Mag sein, dass auch dieser Zweck den ich der Kamera einschreibe, verfehlt wird. Da ihc aber keine stereotypen Serienprodukten baue(n muss), kann ich dieses Wechselspiel mit der Kamera (formen und geformt werden) eingehen.

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