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Postproduction (beginnt jetzt)

… mit genügend Abstand zum Videos Machen.

In der Regel werden die Videos nur getrimmt, das heißt vorne und hinten beschnitten. Ausnahmen sind die Videos, in denen entweder der Schnitt angelegt war [1] oder die einen Schnitt geradezu herausfordern [2].

[1] Was bedeutet Schnitt in Illi Sillis “Makeup”? Der Rohschnitt wurde beim Dreh selbst gemacht. Die Regel war es dabei, die Einstellungen so auf Band aufzunehmen, dass sie ein fertiges Video ergeben. Die strenge Regel bedeutet kein Spulen am Set erlaubt. Die gelockerte bedeutete leider auch gelockerte Konzentration, was dem Video nicht gut tat. Der Feinschnitt wurde anschließend mit ähnlichem Konzept hergestellt: Der Monitor des Camcorders wurde abgefilmt (diese Ästhetik verwendet Illi häufig für ihre Videos), während dessen wurde die Musik abgespielt und zur Musik im Camcorder-Menü vor und zurück gespult. Dabei dreht sich das Bild immer um die aktuelle Szene. Beide Schnittkonzepte wollen genau das: Die Anwesenheit in der Gegenwart, nichts planen, sich nicht sorgen, sondern auf die Möglichkeiten der Gegenwart achten.

[Mehr zum Dreh…]

[2] Die Laufvideos entstanden im Kurs von Arne Rawe und Prof. Asmus, wurden aber nie als Arbeit abgegeben oder benotet. Sie zeigen einen ein- bis zweiminütigen Zusammenschnitt eines einstündigen Laufs. Die Kameras waren mir an Stirn, Arm, Hüfte, Fußaußenseite und Spann angebracht. Die regelmäßige Bewegung des Laufens gibt den Bildern einen Rythmus, der nicht absolut ist. Dieses scheinbar wiederkehrende Muster fordert den Schnitt heraus, denn es ermöglicht, die bewegung im Bild zu abstrahieren und im Inhalt zu springen. Im Lauf gibt man sich einer Art der Wiederholung hin, die im Alltag keinen Platz hat, die aber tief im Menschen verankert sein muss, eine Art der Wiederholung, die in rituellen Handlungen genauso sichtbar wird, wie in Zwangsneurosen oder im Schaukeln kleiner Kinder. Das ist sehr grob über einen Kamm geschert, was ich meine ist folgendes: All diese Dinge wollen die Wiederholung zu spüren, sie herausfordern. Es ist die Art Wiederholung, von der Deleuze spricht, die sich so sehr aus das Wiederholen einlässt, dass sie etwas neues erschafft. Es ist die Rekursion der Kybernetik, die Bewegung des Systems, die das System selbst verändert, u.U. wieder zu dieser Bewegung führt, nur eben ist sie dann eine andere (das System, das sie ausführt ist ein anderes). Bei der Zwangsneurose wird das sehr deutlich: Der Z.neurotiker engt seinen Handlungsspielraum mit jeder Wiederholung weiter ein.

Für das Bild plane ich noch einen Tag ein, dann gehts an den Ton…
Nachtrag: Einen Tag? Dass ich nich lache.

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