Website (Lagebesprechung mit Philipp)
November 27th, 2011

I am very happy.

Das Gerüst steht. Probleme macht die Schrift, weil die kein webfont ist. Philipp erklärt mir, dass man Fließtext gar nicht spationiert. Dass ich sowas nicht weiß, ist mir so peinlich, dass ich ihn später auch nach etwas frage, was er nicht weiß: ob es möglich ist, dass sich die Bildchen auf jeder Seite nach Größe sortieren sobald die “was ist das?”-Erklärung angeklickt/aufgeklappt ist.

Als Hausaufgabe: soweit alle Videos und Bilder hoch geladen, Seiten und Verknüpfungen angelegt. Das hat was von Stricken. Nur etwas rechtslastiger.

[Mehr zur Website…]

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Diplombesprechung #2 (Anja)
November 25th, 2011

Zum Videofilter V0_1: Virgil Widrichs “x-transform” macht genau das, was mein Videofilter macht.

Das konventionelle Bild durchschneidet die Raumzeit vertikal, parallel zur x3- und zur x1-Achse. Das erste Bild einer Bildabfolge (eines Videos) mit den Maßen 3x4cm hätte als Ebene die Koordinaten x1=4, x2=0, x3=3.
Die Zeitachse ist auch ein Schnitt durch die Raumzeit, sie beschreibt allerdings eine Gerade. Jeder Schnitt auf ihr hat die Koordinaten x1=0, x2=n, x3=0. n beschreibt die Position auf der Zeitachse.
Wenn wir unser Bild (3x4cm) auf der Zeitachse vorwärts bewegen, dann ist letztere in den Koordinaten des jeweiligen Bildes inbegriffen: x1=4, x2=z, x3=3.
Wenn wir das Bild aber nicht aus Punkten auf dieser Ebene parallel zur x1-Achse und entlang der x2 Achse herstellen, sondern aus Scheiben, Spalten oder Punkten, die entlang einer Geraden verlaufen, die den “Bildblock” diagonal durchschneidet: dann ist jedes Bild aus verschiedenen konventionellen  Bildern zusammengesetzt.
Der rechte Bildrand hinkt dem linken auf der Zeitachse hinterher (oder umgekehrt). Schließlich können auch einzelne Pixel in der Zeit zurück bleiben oder vor springen.

[Mehr zum Videofilter…]

Zum Blog: Den Blog für die Präse ausplotten. Super: ich könnte den Plott aufrollen und man kann “spulen”, sich also immer ums jetzt drehen oder fast forwarden.

Zu Illis Video: Eine Aufnahme, die wieder abgespielt wird, betrachtet/davon wieder eine Aufnahme gemacht, wieder abgespielt… mich erinnert das ans Erinnern: Wenn man eine Situation wahrnimmt, sie dann wieder erzählt (oder sich vor Augen führt), sie wiederum wahrnimmt, sie wieder denkt oder bespricht… Was am Ende raus kommt ist etwas Eigenständiges. Nicht die Situation, die da einst war, sondern eine Erinnerung, ein Bild, das in dieser Situation gesäht wurde. Dieses Bild kann schon im Kopf eines ganz anderen Menschen sein. Oder fixiert, ein Roman, eine Zeichnung beim Telefonieren.
Dem entsprechend: Mit jedem Gerät, auf dem ein Video wieder abgespielt wird und mit jedem Medium, das es wiedergibt, verändert sich eine Aufnahme. Jedes Medium ist jeweils in seinem Bild sichtbar. In extremer Form formuliert das Flusser in seinen “Gesten”, wenn er sagt, dass die eigentlichen Bildermacher nicht die Fotografen sind, sondern die Hersteller der Kamera.
[Wenn ich von Bildern spreche, dann meine ich nicht nur das optische Bild, sondern genauso das akkustische, allgemein das sensorische Bild. Wir hören und fühlen (den Bass). Wir sehen und fühlen (die Sonne). Das sind Übergänge, aber im Endeffekt ist alles fließend, sind unsere Sinne nicht voneinander zu unterscheiden. Babys unterscheiden sie nicht, das erlernen sie erst mit der Zeit, so wie sich unsere Sinnesorgane erst mit der Zeit gesammelt haben (z.B. auf der Netzhaut) und sich spezialisiert haben (z.B. auf bestimmte Wellenlängen).]

[Mehr zu Illis Video…]

Zum Ameisenvideo aus Tarifa: Keine rein subjektive Kamera, sie ist eher im Wechselspiel/Miteinander mit den Ameisen. Die Ameisen geben die Bewegung vor, die Kamera versucht nachzukommen und beeinflusst dabei die Bewegung der Ameisen.

[Mehr zu Tarifa…]

Wichtig auf der Website: über die verlinkten Videos und Kommentare einen Zusammenhalt schaffen, eine Spannung, die um ein Thema kreist. Erster Versuch mit einem schwierigen Video, von dem ich mir nicht sicher war, ob ich es ins “Gedächtnis” bringen kann: Illis “Make up”. Es ist optisch und thematisch anders, eben Illis Musikvideo. Dennoch gehört es für mich dazu:

1. Assoziation: Im jetzt anwesend sein, um sich (= hier und jetzt) herum tasten. Das ist suchen. Wir können nur betrachten, was uns nahe ist, wo wir uns hin begeben oder was wir zu uns holen (Teleskop, Mikroskop, alle Art der Visualisierung). Das ist Proxemik und die Art des Schnitts. => 1. Verlinkung wäre das Körpervideo um den Körper herum, das den Körper selbst ausspart und sich so selbst abtastet.

2. Assoziation: Musikvideo für jemanden anderen, mit einer Rhythmik, die die Sache selbst vorgibt und am besten einem stylischen Bild. Daher: => 2. Verlinkung sind die Visuals mit den Insekten und dem Dreck.

3. Assoziation: Wurfvideos mit Illi. Mit ihr habe ich die ersten Versuche gemacht (link), in denen wir das Handy als Wurfgeschoss benutzt haben. => 3. Verlinkung: Flaschenautomat, kicken&drehen.

[Mehr zur Website…]

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Brief #1 (keTT-Institut)
November 24th, 2011

Meine sehr geehrte Frau Dr. H.M. Loupaasz!

Gerade im Zug, auf der Heimfahrt von der Forschungsreise in Berlin. Eben sahen wir uns noch von Angesicht zu Angesicht, und kaum geht die Türe zwischen uns zu, keimen schon neue Fragen in meinem Kopf. Sie keimen, aber reifen und wachsen können sie dort nicht. Ideen sind nicht substantiell, sie können nur zwischen den Ideenträgern existieren, in einer Art oszillierender Bewegung. Die Information hingegen ist die der Substanz eingeprägte Idee. Auch sie ist nicht substantiell, aber, wie wir alle wissen: sie hat ein Gewicht. (Ihr Gewicht kann auch negativ sein.) So oder so, die Idee hat kein Gewicht. Sie ist nicht Substanz, sondern (oszillierende) Bewegung.

Das nur am Rande. Nun lese ich noch einmal den handschriftlichen Entwurf zu diesem Brief und ich muss sagen: ich versteh ihn selbst nicht mehr. Irgendetwas scheine ich Ihnen mitteilen zu wollen über das Ding, an dem ich mit Ihrem Assistenten und beringten Kollegen, Dr. DHML, gearbeitet habe. Das spiegelnde und durchsichtige Wurfgerät, das aus Kostengründen scheitern musste.  [Zur Erinnerung, das Ding ist der Ball, der aus Kameras besteht, die nach außen zeigen und Displays, die abspielen, was die Kameras “sehen”. ]
In meinen Notizen rolle ich die geschichtliche Entwicklung des Dings auf und versuche zu zeigen, wie es sich aus dem Versuch, den Wassertopfen zu immitieren, entwickelt hat. Ich schreibe unter anderem: “Was ist denn nun sein unabhängiger Vorläufer, wenn nicht der Wassertropfen, der die Ganze Welt durchscheinen lässt und sie widerspiegelt, indem in ihr ist?” So und ähnlich kryptisch sind meine Notizen. Jedenfalls: Aus dem Versuch, den Wassertropfen zu verbessern, sich von ihm zu emanzipieren, gehen nun in der modernen Welt und Wissenschaft alle Bestrebungen dahin, ihn nicht mehr zu verbessern, auch nicht ihn zu reetablieren, sondern schlicht: ihn wieder sehen zu können. Wir haben den Wassertropfen und die ganze Welt hinweg erklärt, geklärt, zum Verschwinden gebracht. Zumindest aus unseren Köpfen. Wir können mit jeder Theorie, die wir aufstellen, mit jedem Medium, das wir entwickeln, nur sehen, was durch diese Theorie, durch dieses Medium sichtbar wird. Diese Dinge werden eingeblendet – und ihnen zu Gunsten werden andere Dinge ausgeblendet. Es ist in etwa so, als sei die ganze Welt und alles in ih gleich hell. Damit ist sie nicht sichtbar, es gibt keinen Kontrast, keinen Hintergrund auf dem sich etwas abzeichnen könnte. In einer solchen Welt sind alle Dinge gleichrangig. Sie stehen nebeneinander und sind von allen Seiten beleuchtet. Nun gehen wir hin und stellen einige der Dinge hinter andere. Wir stellen sie in den Schatten anderer, die auf diesem Hintergrund (den beschatteten Dingen) selbst sichtbar werden. [Man könnte die Geschichte auch umdrehen und sagen, dass die Dinge, die in den Schatten stehen die sind, die sichtbar für uns sind. Je  nachdem.]

Das soll nun für heute alles von meiner Seite gewesen sein.
Bitte erzählen Sie mir doch mehr von der Idee über die Sie kürzlich am Telefon sprachen, von dem Überwinden unüberschreitbarer Grenzen. Was für eine wunderbare Idee!

Ich erwarte voller Spannung und Vorfreude Ihren Brief!

Ihre Dr. K. Ta

[Mehr zum kett-Institut…]

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Elefant (don’t work)
November 22nd, 2011

Mit Malte will ich den Elefanten testen. Er tut auf einem Kanal nichts und auf dem anderen unerklärliches.

Ich messe alle Versorgungsleitungen und Signalleitungen, finde aber nichts. Schließlich legen wir ein konstantes Signal auf die Kanäle (imitieren ein Mikrofon) und messen mit einem Oszilloskop wieder nach. Der Arbeitsplatz sieht aus wie eine Frühgeborenenstation.

Dann tauchen einige Fehleauf: ein Kontakt, der nicht sein sollte; ein Chip, der mir als Alternative zum LM368 verkauft wurde (und auch die selbe Funktion hat, nur eine andere Pinbelegung > zum ersten mal gehe ich mich bei Konrad beschweren und prompt gibts einen Chip geschenkt. Den richtigen.); das wars dann aber auch schon. Einen Fehler im Schaltplan kann Malte auch nicht finden.
Ich werde nervös, weil ich in Sachen Elektrotechnik an meine Grenzen stoße. Malte kann es sich nicht erklären, ist aber eher angestachelt von dem Problem. Er wird diese Tage auf Störsignale messen.

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Website (eureka!)
November 20th, 2011

Das Herz der Seite ist ein Archiv, oder besser: ein Gedächtnis. Hier sind alle Videos abgespeichert. Geordnet sind sie nach den einzelnen Teilen. Also nicht nach übergeordneten Kategorien/Ideen, sondern nach ihren persönlichen Beziehungen. Jedes Video, das neu eingestellt wird, wird verlinkt mit bis zu 10 anderen Videos. Die Links können unterschiedlich stark oder schwach sein. Jedes Video ist jeweils das zentrale Element, sein eigener Dreh- und Angelpunkt. Um das Video herum sind Miniaturen der verlinkten Videos angeordnet. Die Größe der Miniatur verweist auf die Stärke des Links. Klickt der User auf eine der Miniaturen, so strukturiert sich die Seite folgendermaßen um: Das angeklickte Video wird das zentrale Element, um es herum sind als Miniaturen die Videos angeordnet, mit denen es verlinkt ist.

Auf keiner Seite sind alle Videos zugänglich. Nur die dem jeweiligen am nächsten sind, zu seinen Beziehungen gehören. Suchen ist so nur im Umkreis des jeweiligen Elements möglich. Und das entspricht meiner Vorstellung vom Suchen, das sich immer nur um die Dinge drehen kann, die bei uns sind oder die wir dort hin holen. Mikroskope und Teleskope sind räumlich gesehen Werkzeuge, die diesem Zweck nutzen.
Es gibt dennoch Sprünge im Suchen. Und selbst wenn ich unterstellen würde, dass wir gar nicht wissen können, was wir suchen und die meisten Entscheidungen nicht selbst treffen können, so wisen wir doch manchmal, dass es das nicht ist. Einem Witz folgend, den Slavoj Žižek in “Liebe dein Symptom wie dich selbst” bespricht, biete ich auf der Seite immer (?) den Link an: “Das ist es nicht. ” Dieser führt zu einem Video, das möglichst nichts mit dem Video zu tun hat, das gerade aktiv ist.
Die Website bekommt weder eine Eingangsseite, noch untergeordnete Pages. Eine Hierarchie ist nicht notwendig. Ein Kommentar hingegen vielleicht schon ab und zu, daher gibt es in den meisten Fällen die Option auf die Frage “Was ist das?” zu klicken, die dann auf der jeweiligen Seite ein Textfeld öffnte mit Infos, einem kurzen Text oder Links zum zentralen Video.

Ein weiteres Textfeld kann geöffnet werden (die Seite wird wiederum nicht verlassen). Es beinhaltet mein “about”, in dem ich die (Nutzung der ) Website und die Videos kurz vorstelle, Darwinsche Finken definiere und möglicherweise einen Link zu einem längeren Text angebe (PDF). Auch das Impressum wird in diesem Textfeld zu finden sein. (?)

Zum Design:

Möglichst wenig. Die Anordnung der Videos ist random. Die Größe der Videos von der Stärke der Verbindung abhängig. Text-Links sind blau und unterstrichen. Als Font möchte ich

Die Eureka Mono von Peter Biľak:


Kann ich die Schrift einbinden? Wie setzt man das um?

Die Wesite programmiert mir: Philipp Schäfer
Er steht mir außerdem in Gestaltungsfragen zur Verfügung.

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Wien (Heimreise)
November 19th, 2011

Am letzten Tag, am Sonntag Morgen um 8:30 Uhr, hören wir Alberto De Campos Vortrag über SuperCollider in der Essel-Klasse. Diese Klasse befasst sich mit exerimenteller Composition und ist recht klein, ein sehr ausgewählter Kreis.
Alberto spricht zuerst über seine Definition von Kunst: Einerseits der Künstler als Genie, das Kunstwerk als Perfektion und fixiert. Andererseits Kunst als evolutionärer Prozess (im darwin’schen Sinne), generativ.

Wie erstaunt ich war (und froh) diese Definition zu hören! Genau das, wonach ich gesucht hatte, anders gesagt: vielleicht der Grund, warum ich mir die Aufgabe so gestellt habe (Darwin’sche Finken suchen). Wer nach darwinsche Evolution im Schaffen sucht, der wird es dort finden. Ist das etwa erstaunlich? Mich erstaunt es.
Ich kann also davon ausgehen, dass in meiner Suche ihr Ziel immanent ist. Wie sehr mich also auch die Ergebnisse in Staunen versetzen, wie wenig sie auch dem entsprechen, was ich erwartet hatte – am Ende zeigen sie mir das, was ich gesucht habe.

„… ein Brief (eine Letter) erreiche immer seinen (ihren) Bestimmungsort“
[Lacan„Das Seminar über E.A. Poes ‘Der entwendete Brief’“ 1973, in „Schriften I“, Olten-Freibureg , S. 41]

Oder anders gesagt:

„Wozu das Suchen? Seit jeher ist der Ochse niemals vermisst worden.“
[„Der Ochse und sein Hirte“, aus: „Zen-Worte am Wolkentor-Berg. Darlegungen und Gepräche desZen-Meisters YunmenWenyan“, übersetzt und herausgegeben von Urs App, Bern 1994, S.13]

Am Abend stehe ich zwei Stunden in Wien Hütteldorf, mit einem Rucksack, einem Nähkästchen und einem Fernseher. In Wien ist man immer gerade um die Ecke, soviel hab ich zwar mittlerweile gelernt. Trotzdem bin ich viel zu früh auf den Zug los. Es friert und ich friere.
Das ist also eine ideale Situation, sich selbst und den Boden auf dem man steht in Zweifel zu ziehen. Als hätte ich Kontrastmittel in meine Wahrnehmung geschüttet. Sobald ich etwas setze, setze ich auch sein Gegenteil. Ich setze Vertrauen in mich. Und frage mich, in was ich da vertraue. Ich erkenne, was ich tue und ich sehe, was es alles nicht ist. Während mir immer klarer wird, wie ich meine Arbeit verstehe (prozesshaft und seine eigenen Bedingungen schaffend), türmen sich gleichzeitig hinter mir die passenden Zweifel. Mir war das nie so klar, aber ich habe an Erfolg geglaubt. An Sicherheit. Kein Eigenheim. Aber ein Ziel, bei dem man ankommt, wo man etwas ist. Dabei ist sein ganz anders.

Später mache ich ein Video an der Fensterscheibe, an der die Spuren von dreckigem Regen in Fahrtrichtung getrocknet sind. Ich fahre sie nach und erwarte, dass der Zug anfährt. Wie wird sich das in Bewegung setzen des Zuges auf meine Bewegung ausüben? Wie meine diagonale Berwegung des Bildes zur horizontalen Bewegung der Welt? Ich kann so ein Ergebnis abschätzen und beeinflussen. Überblicken kann ich es nicht. Dann fährt mein Blick neben der Kamera über mein Spiegelbild. Ich erkenne mich nicht wieder, ganz aufrecht. Später bin ich erstaunt: mein Anblick hat mich nicht aus der Konzentration gebracht (erschüttert). Das ist neu.

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Postproduction (beginnt jetzt)
November 18th, 2011

… mit genügend Abstand zum Videos Machen.

In der Regel werden die Videos nur getrimmt, das heißt vorne und hinten beschnitten. Ausnahmen sind die Videos, in denen entweder der Schnitt angelegt war [1] oder die einen Schnitt geradezu herausfordern [2].

[1] Was bedeutet Schnitt in Illi Sillis “Makeup”? Der Rohschnitt wurde beim Dreh selbst gemacht. Die Regel war es dabei, die Einstellungen so auf Band aufzunehmen, dass sie ein fertiges Video ergeben. Die strenge Regel bedeutet kein Spulen am Set erlaubt. Die gelockerte bedeutete leider auch gelockerte Konzentration, was dem Video nicht gut tat. Der Feinschnitt wurde anschließend mit ähnlichem Konzept hergestellt: Der Monitor des Camcorders wurde abgefilmt (diese Ästhetik verwendet Illi häufig für ihre Videos), während dessen wurde die Musik abgespielt und zur Musik im Camcorder-Menü vor und zurück gespult. Dabei dreht sich das Bild immer um die aktuelle Szene. Beide Schnittkonzepte wollen genau das: Die Anwesenheit in der Gegenwart, nichts planen, sich nicht sorgen, sondern auf die Möglichkeiten der Gegenwart achten.

[Mehr zum Dreh…]

[2] Die Laufvideos entstanden im Kurs von Arne Rawe und Prof. Asmus, wurden aber nie als Arbeit abgegeben oder benotet. Sie zeigen einen ein- bis zweiminütigen Zusammenschnitt eines einstündigen Laufs. Die Kameras waren mir an Stirn, Arm, Hüfte, Fußaußenseite und Spann angebracht. Die regelmäßige Bewegung des Laufens gibt den Bildern einen Rythmus, der nicht absolut ist. Dieses scheinbar wiederkehrende Muster fordert den Schnitt heraus, denn es ermöglicht, die bewegung im Bild zu abstrahieren und im Inhalt zu springen. Im Lauf gibt man sich einer Art der Wiederholung hin, die im Alltag keinen Platz hat, die aber tief im Menschen verankert sein muss, eine Art der Wiederholung, die in rituellen Handlungen genauso sichtbar wird, wie in Zwangsneurosen oder im Schaukeln kleiner Kinder. Das ist sehr grob über einen Kamm geschert, was ich meine ist folgendes: All diese Dinge wollen die Wiederholung zu spüren, sie herausfordern. Es ist die Art Wiederholung, von der Deleuze spricht, die sich so sehr aus das Wiederholen einlässt, dass sie etwas neues erschafft. Es ist die Rekursion der Kybernetik, die Bewegung des Systems, die das System selbst verändert, u.U. wieder zu dieser Bewegung führt, nur eben ist sie dann eine andere (das System, das sie ausführt ist ein anderes). Bei der Zwangsneurose wird das sehr deutlich: Der Z.neurotiker engt seinen Handlungsspielraum mit jeder Wiederholung weiter ein.

Für das Bild plane ich noch einen Tag ein, dann gehts an den Ton…
Nachtrag: Einen Tag? Dass ich nich lache.

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Elefantenbaby
November 18th, 2011

eLEFANTENBABY

Der Elefant 2.0 gedeiht, endlich. Ich hänge beim Löten darüber, als wärs mein kleines Baby. Ihm wachsen jetzt die ersten Löckchen und ich als Eltern platze vor Stolz über das, was ich da vollbracht habe…

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Wien (GenComp Collective Berlin im Echoraum Wien)
November 18th, 2011

Das GenComp Collective Berlin besteht aus Studierenden, Absolventen/-innen und Freunden der Klasse für Generative Kunst / Computational Art der UdK Berlin, unter der Leitung von Professor Alberto de Campo. Am 13.11. spielen wir im echoraum in Wien.

Flyer Flyer

Hof vor dem Echoraum

drei von vier Familienmitgliedern 3 von 4 Familienmitgliedern (Sara fotografiert)

gedeckter Tisch gedeckter Tisch

TV gedeckter Fernseher

Fingerkamera Fingerkamera

die Klasse Generative Kunst / Computational Art im Echoraum Wien

Konzert Patchworkfamilie Konzert Patchworkfamilie

setlist Setlist

Karin Karin

Annie und Marie Annie und Marie

Trio Brachiale Trio Brachiale (diesmal Alberto, Domi und Sasha)

Alle Fotos in Wien: Sara Hildebrand Marques Lopes
Video: Karin

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Wien (Heinz von Foerster Kongress)
November 17th, 2011

Mein Gepäck ist die Schnittmenge der zehnfach notierten “Packen”-Listen (kleiner TV, Mini-Funkkameras, Empfänger, Netzteile, Videokabel, Fernbedienung, Lötkolben und -zinn, Nähkästchen, Batterien, …) plus eine Boddin-Ausleihe in letzter Sekunde (D/A-Wandler, entsprechende Kabel für PC&TV-Anschluss).

Mit dem Nachtzug geht es von Düsseldorf nach Wien. Mit einigen Studierenden der Klasse für Generative Kunst (UdK Berlin, Prof. Alberto de Campo) besuchen wir dort den Heinz von Foerster Kongress:

Zu den Vorträgen zur Quantenmechanik verirrt sich nur kurz jemand von uns.

Die folgenden Vorträge höre und sehe ich mir an, mit sehr unterschiedlichem Interesse…

Freitag:

Dirk Baecker (Friedrichshafen): Complexity and Recursivity in Brain, Mind and Culture >> Wurde gerügt für seinen achtlosen Umgang mit den Worten “Memory” u.ä.: HvF habe immer darauf gepocht, dass man Maschinen nicht vermenschlichen soll.

Ranulph Glanville (London): Heinz von Foerster, Artist >> Zitiert Becket (im Interview mit??? Zitat hier nicht wörtlich…): There are countless ways of trying in vain to say what I am trying in vain to say.

Hans-Rudi Fischer (Heidelberg): Der anamorphotische Blick >> Der am wenigsten glanzvolle Vortrag. Beim Redner völlige Faszination von der Zentralperspektive und der Anamorphose als gewitzter Rebellion. Dazu falsche Infos zur Zentralperspektive selbst (man sehe nur aus der Sicht eines Auges, nicht beider Augen)… Als er dann auch noch behauptet, HvFs Aussage, er sei Teil der Welt, sei keine Lösung für das Problem des Konstruktivismus wie es in der Logik des Traktats sich stellt, schalte ich ab.

Samstag:

Paul Schröder (Philadelphia): Community Self-Discovery: Identities and Complexity >> Spricht über Occupy [1] [2] und Hasan M. Elahi, den amerikanischen Künstler  und Dozent an der University of Maryland, der seine privaten Daten inflationär behandelt, sie ansammelt und veröffentlicht und ihnen gerade dadurch den Wert nimmt, den sie für bestimmte Institutionen haben. [1] [2] Das Private kann nur gerettet werden, indem es aufgegeben wird. Er spricht außerdem darüber, dass wir unsere Erwartungshaltung an Institutionen bezüglich der Bereitstellung von Informationen aufgeben müssen, weil wir uns hin entwickeln (und wenn wir uns hin entwickeln wollen) zu einem gesellschaftlichen Prozess in dem Informationen gemeinsam generiert und überholt werden.

Bernhard Scott (Swindon): Heinz von Foerster: Contributions to Psychology >> Durch die Kommunikation mit anderen komme ich zur Kommunikation mit mir selbst (= consciousness). Er beschreibt das als zu einem Kreis geformte Röhre und somit als doppelt geschlossenes System. Er unterscheidet außerdem zwischen biologischem und psychologischem Individuum, wobei letzteres auch zwei oder mehr Menschen im Dialog sein können. Er zitiert HvF: “Life is studied by living it.

Stuart A. Umpleby (Washington): Second Order Science: An Example of Emergence in Social Systems >> Die klassische Wissenschaft strebt danach, die Theorien zu vereinen zu einer großen Theorie, die alles erklärt. But knowledge can be structured as methods insteead of theories! Wenn wir davon ausgehen, dass wir unterschiedliche Phänomene beobachten, je nachdem von welchem Standpunkt/welcher Theorie aus wir sie beobachten und wenn wir weiter davon ausgehen, dass unsere Theorien beeinflussen, was wir beobachten , dann müssen wir uns fragen: Do we create theories in effort to change social systems? [Wenn die Wissenschaft einst fragte “Wozu hat das Rind seine Hörner erhalten?”, dann “Wie hat das Rind seine Hörner erhalten?” (Darwin), später “Was hat das Rind und was ist eigentlich ein Rind?” und bis zuletzt “Was wird oder soll das Rind in Zukunft haben?” (Futurologie, Genetik), so können wir uns heute die Frage stellen: “Was wollen wir, dass das Rind hat?” (Radikaler Konstruktivismus).] Mit Darwin wird die Welt self-organizing, mit HvF rekursiv. Rekursivität führt zu logischen Inkonsistenzen und Paradoxien. Eine (kybernetische) 2nd order science würde die Objektivität aufgeben und damit den Anspruch auf die Autorität von Spezialisten. >> Campbells “experimenting society” und: sich weniger auf Statistiken verlassen.

S.J. Schmidt: Self-Organisation of Communication >>Kommunikation ist nicht transferieren von Informationen, sondern Angebote für Verstehen/Perspektiven. [Wir können heute alte Schriften lesen, nicht mit der arroganten Haltung eines sich emanzipierenden Kindes, sondern mit der einfühlsamen, versöhnenden Haltung eines Enkelkindes.Wie können sie verstehen als Angebote, die Welt so zu sehen. Wir können die Theorien als Methoden verstehen. Dazu müssen wir sie grundsätzlich zulassen, annehmen. Wir müssen sagen “angenommen, dass…”/”suppose´que…” (Flusser). Erst was wir annehmen, können wir bejahen – oder verneinen. Was wir nicht annehmen, steht nicht zur Debatte.] Luhmann im Gespräch mit Maturana: Er betrachte keine  Kommunikation zwischen Individuen, weil er daraus keine allgemeinen Analysen/Schlüsse ziehen könne. (Quelle?)

John Lochhead (Amenhearst): The No-Crisis Crisis in Radical Constructivism >> Auch religiösen Wissen, athletisches Wissen, etc. ist Wissen. All unsere Erfahrung birgt einen mystischen Anteil, einen ontologischen.

Theo Hug (Innsbruck): Constructing an Archive >> Nicht so interessant, wie es sich anhört, aber eine wichtige Arbeit: Das Ernst von Glasersfeld Archiv wird derzeit in Innsbruck aus seinem Nachlass erarbeitet.

Sonntag:

Alfred Inselberg (Tel Aviv): Parallel Coordinates… are better than they look >> HvF : “Memory – A Quantum Mechanical Treatise”: wir vergessen exponentiell. Da beim Aufzeichnen historischer Daten die notierten Ereignisse zur Gegenwart hin exponentiell dichter werden, verwendet er logarithmisches Papier. >> “Objectivity is a subject’s delusion that observing can be done without him.” (HvF?) [Sprechen wir nicht mehr von Subjekt/Objekt, sondern sehen wir tatsächlich vom Subjekt ab, so löst sich der Dualismus auf und Beobachten wird zu Anwesenheit, in der Welt Sein.]

Paul Pangaro (Paolo Alto): Invitation to Recursioning. Heinz von Foerster and Cybernetic Praxis

Pille Bunnell (Toronto): Chiascuro: Living the Ephemerality of Distinctions and Domains >> Maturana: Distinctions arise in a recursion of language. >> With every distinction arises a domain. But also it obscures other domains. Jede Unterscheidung eröffnet Möglichkeiten, ein riesiges Potential an Ideen und Dingen. Doch mit jeder Differenzierung fällt alles außerhalb dieser Differenz weg. Jedes Feld schließt nicht nur Dinge ein, sodern v.a. auch andere mögliche Felder aus. Durch Differenzierung wird Erlebtes zu Prototypen, durch Formalisierung wird es zu Stereotypen, mit denen wir scheinbar/angeblich leben (müssen). Die Errungenschaften, die durch das differenzierende Denken erlangt werden, stehen nicht zur Debatte. Die Idee geht vielmehr dahin, dass Differenzierung und Formalisierung in vielen Bereichen nicht greift (Bunnells Beispiel sind Gefühle). Und bei denen sie dennoch angewandt werden. Es gibt Bereiche, die sollte man nicht formalisieren. Ihre gute Nachricht ist, dass, weil alles ein großer Prozess ist, auch die Felder (domains) sich verschieben und (auf)lösen können.

Karl H. Müller (Vienna): A Short Outline of the New Science of Cybernetics >> Konnte ich nichts mit anfangen. Dafür gab es einen wunderbaren Einwand von Claudia Westermann, der mir klar machte, warum ich nichts damit anfangen konnte: In welcher Sprache sollen die Ergebnisse dieser New Science formuliert werden? Nach einer sehr präzisen und wissenschaftlichen Frage stellte sie die Poesie als mögliche Sprache in den Raum. Nach dem Konzert am Abend traue ich mich, sie anzusprechen, sie gibt mir ihre Mailadresse. Den speziellen Background ihrer Frage zu verstehen, habe ich nicht das Fachwissen. Meine Gedanken kreisen: Mir hat die Frage gefallen, in welcher Sprache Ergebnisse dieser New Science ausgedrückt werden können. Ich musste an die gesprochene Sprache denken. Sie hat klare Nachteile gegenüber geschriebener Sprache. Sie hat aber auch Vorteile, ein Potential, das die geschriebene, alphabetisch fixierte Sprache nicht hat, sie kann Dinge ausdrücken, die sich dem Geschriebenen entziehen. Und so ist es auch wieder im Verhältnis zwischen Schrift und mathematischen Formeln. Flusser behauptet, dass sich die Uneindeutigkeit der Quantenpysik erst in der Übersetzung in alphabetisch kodierte Sprache ergibt. Das kann stimmen oder auch nicht, das weiß ich nicht, worum es mir geht ist auch etwas anderes: Er sieht darin ausschließlich einen Nachteil. Dabei ist diese Uneindeutigkeit, das nicht Bestimmbare, ein großer Reichtum der Sprache. Weiter: Bilder können Inhalte ausdrücken, die sich, wenn sie übersetzt werden, unweigerlich verflüchtigen. Es erstaunt mich immer wieder, dass von Wissenschaft UND Philosophie gesprochen wird. Ich kann die zwei nicht trennen. Nur die Formen, in die sie hinein arbeiten, sowie das Maß an Überprüfbarkeit ihrer Ergebnisse, das sich aber aus ihren Methoden ergibt, und auf das hin gearbeitet wird. Ich fände es besser verständlich, wenn wissenschaftliche Theorien Methoden genannt würden, und sie den Methoden der Philosophie und der Kunst gegenüber gleich gestellt wären. Wenn wir nach der Welt fragen, dann müssten doch die Sprachen mit denen wir auf unsere Frage antworten, so vielfältig sein, wie die Welt nach der wir fragen.

Die Idee der Rekursion erinnert mich an Deleuzes Wiederholung: Nachdem wir aus diesen (sagen wir Darwins) Annahmen her stammen, gehen wir wieder zu ihnen hin und sagen “angenommen, dass…”. Wir erlangen so wieder Ergebnisse, die aber von den vorherigen unterschiedlich sind und die unseren Blick auf die Dinge (auf die Annahmen) wiederum verändern. Das ist die Idee der Freiheit: Von etwas ausgehen, um zu etwas zu gelangen. Sei es eine Homebase wenn man reisen will, sei es eine Mathematische Annahme (man kann nicht durch 0 teilen. später: man kann durch 0 Teilen, denn wir nehmen einen weiteren Bereich der Zahlen an, usf.), sei es ein Vertrauensvorschuss, durch den erst Vertrauen erreicht werden kann (Kommunikation).

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