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Videofilter V0_1

Wie wäre es mit einem Spiegel, in dem man sich nicht gespiegelt sieht? Die Enden von tausenden von Glasfaserkabeln werden zu einem Screen zusammen gesetzt, wobei jeweils das Ende und der Anfang eines Kabels ineinander fallen. Die so entstandene Fläche nimmt einerseits auf und spielt andererseits ab. Das Licht macht der Sache einen Strich durch die Rechnung, ein Bild würde nur in einem verdunkelten Raum sichtbar, in dem wiederum kein Bild aufgenommen werden könnte und so fort.
Also teilen trennen wir die Kabel-“Anfänge” von den Kabel-“Enden” und Machen zwei “Spiegel daraus. Was der eine Screen auffängt, bildet der andere Screen ab. Sie stehen einander über Eck, das bedeutet, dass ein Betrachter in den einen Screen sieht, wo er sein Bild von der Seite ansieht. Vom anderen Screen her blickt ihn derweil sein Bild von der Seite an.
Die “Spiegel” sind einander vertikal spiegelsymmetrisch. Zu diesem Zweck sind die Kabelenden des ersten Screens am anderen Ende genau spiegelverkehrt angeordnet. Dadurch sind die Kabel unterschiedlich lang. Durch diese Differenz in der Strecke, die das Licht zurück legen muss, entsteht ein Delay im Bild. Da wir von Licht sprechen wäre diese Verzögerung natürlich vernachlässigbar klein. Verlängert man die Kabel aber auf 299792,458 Kilometer, so beträgt die Verzögerungszeit der äußersten Spalten schon 1 Sekunde.

Diese Verzögerung interessiert uns nun mehr als der Glasfaser-Spiegel. Im Folgenden werden die zwei Screens (1 und 2) daher nicht mehr spiegelverkehrt angeordnet.
Sondern die Anordnung würde in der Art verändert, dass die Länge der Kabel stark genug variieren um ein sichtbares Delay im Bild zu erzeugen. Um die Idee zu verdeutlichen geht nun ein Passant von links nach rechts vor Screen1 entlang. Screen2 zeigt dann bei entsprechender Verlängerung der Kabel (also bei entsprechender Verzögerung in den Spalten) in jeder Spalte zugleich wie der Passant gerade dort ins Bild kommt. Er würde dann auf dem gesamten Screen2 gleichzeitig erscheinen, sich bewegen und hinaus gehen.

Ein anderes Beispiel wäre, die Spalten der Art zu verlängern, dass der Passant auf den letzten Spalten als erstes erschein und auf den ersten als letztes. Dann würde sich der Passant rückwärts bewegen, undzwar gespiegelt.

Letztere Option wird uns erst in der Simulation klar, die wir (Dominik Hildebrand Marques Lopes und ich) mit Processing erstellen:
………….

int frameNum = 1422;
String fileName;
PImage [] images;
String format = “.jpg”;
int offset = 0;
int slice = 3;
int winSize = 480/slice;

void setup() {
frameRate(25);
size(480, 270);
images = new PImage[frameNum];
for ( int i = 0; i < frameNum; i++) {
fileName = “img” + nf(i+1,4) + format;
images[i] = loadImage(fileName) ;
println(fileName);
}
}

void draw() {
image(images[(offset+ winSize) % frameNum],0,0);
for (int i =0; i < (winSize-1); i++) {
copy(images[(i+ offset) % frameNum], i*slice, 0, slice, 270,i*slice, 0, slice, 270);
//   copy(images[(i+ offset) % frameNum], 0, i*slice, 480, slice,0, i*slice, 480, slice);
};

saveFrame(“test-####.jpg”);
println(offset);
offset = (offset+1) % frameNum;
}

………………………………………

………………………………………

Das ziemlich kompakte Programm erstellt Bilder indem es die (beliebig vielen) Spalten von aufeinander folgenden Frames eines Videos miteinander kombiniert. Das funktioniert bei einer Einteilung in 25 Spalten: Nimm vom ersten Frame  Spalte 1, vom zweiten Spalte 2, vom dritten… usw. Das so entstandene Bild zeigt dann einen Zeitraum von 1/25 Sekunde oder eben 1 Frame.

Der Filter kann beliebig von rechts nach links, oben nach unten oder schließlich auch pixelbasiert angewendet werden.

Vorbereitend wird das Video z.B. als Jpegs rausgerechnet. Das Programm speichert die errechneten neuen Frames ab und zeigt sie in einer Preview mit einstellbarer Framerate als Filmchen.

Wäre es möglich, eine Realtime-Simulation zu erstellen? (Was wäre nötig? Bilder aus der Kamera in Jpegs umwandeln. Sie abspielen sobald als möglich. // Um über die Stränge zu schlagen: Möglich mit der Highspeedkamera? Die braucht eh ein Programm geschrieben um die Daten aus den PC zu speichern. Möglich, das zu kombinieren?)

 

stop. zurück. (sie hat sich nicht wirklich umgedreht, sondern ist rückwärts aus dem Bild gelaufen)

 

 

 

Das Vorgehen Entspricht wahrscheinlich dem, das von Steina und Woody Vasulka 2000 für das Video “Warp” verwendet wurde, in dem die Zeilen und Spalten zeitverzögert erscheinen und so verzerrte Zeiträume und Personen bilden.

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