Soundwalk 01+02
July 30th, 2011

“A night in tent” 30. April-1.Mai 2011

Der erste Workshop mit Davide Tidoni findet in der Nacht des “Tanz in den Mai” statt. Viel zu spät und mit einem Umweg über den Supermarkt erreichen wir zu acht die Mühlheimer Brücke, wo der Walk beginnt. Wir haben Übergepäck, vor allem Verstärker, Bocken und diverse Batterie betriebene Geräte zum Musik und Krach Machen. Es folgen unzählige interventions und ein mäßig erfolgreiches collective listening am Lagerfeuer, dann übernachten wir am Rhein nahe der Bayerwerke. Am nächsten Morgen werden wir von Jonas geweckt, der Feedback spielt. Dann geht es auf zur Autobahnbrücke, die am Tag der Arbeit natürlich nicht ganz so ausgelastet ist, was Davide etwas enttäuscht. Für uns ist es dennoch der Wendepunkt im Workshop. Wir legen uns auf die Brücke und nehmen sie körperlich, akkustisch wahr. Danach kann jeder Aufnahmen machen, wie er möchte. Bei mit entsteht das Wurfvideo (Brücke). Hannes Hoelzel findet das ganz prima, was ich da mache. Das ist das erste mal, dass ich mit bekomme, dass es irgendwen interessieren könnte was ich datue. Und mir wird klar, dass ihc selbst nicht weiß, was daran ist und warum ich diese Videos mache.

 

“IMM Soundsortmers”10.-11. Juni 2011

Im Rahmen des Festivals für Angewandte Akustik in Köln findet der 2. Soundwalk statt. Diesmal von Düsseldorf (Benrath) über Leverkusen nach Köln. Der Walk ist konzentrierter und mündet in einer performance presentation der Ergebnisse im Foyer des alten Filmpalasts am Hohenzollernring.

Man munkelt, hier habe auch die Patchworkfamily vor einigen Tagen in Kino 11 gespielt

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/gulli_short.mov
Gulli

 

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/lasergun_short_short.mov
Lasergun

 

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/zaun_short.mov
Zaun und Vögel (watch me, I am interresting!)

 

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/regenrinne_short.mov
Regenrinne

 

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/rolltreppe_medium.mov
Rolltreppe

 

[Mehr zum Soundwalk…]

Posted in Uncategorized | No Comments »
patchworkfamily beim Festival für angewandte Akustik
July 20th, 2011

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/ffaa_short1-doku2.mov

Vobereitung [1]

http://vogelzeig.de/katha/wp-content/themes/darwin/doku/ffaa_short2-doku2.mov

Vobereitung [2]

Posted in Uncategorized | No Comments »
Laufen (I)
July 20th, 2011

Im Kurs Ausweitung der Übungszone : Robot Opera, Kumano, Hana Bi und Lucky Hole. von Prof. Stefan Asmus und Arne Rawe will ich laufen (joggen) und das zum Thema Übung und Wiederholung beobachten.
Die Arbeit wird nicht benotet, den Kurs habe ich nicht abgeschlossen. Vielleicht auch weil ich mich von der skeptischen Haltung der Dozenten gegen meine Idee und meine Videos abschrecken lies. Wahrscheinlich aber auch weil bald einsehen musste, dass ich mein anfängliches Ziel – einen Marathon zu laufen – nicht erreichen würde.
Stattdessen schnalle ich mir Kameras an Kopf, Arm, Hüfte, Fuß und Spann und laufe los. [Mehr dazu.]

 

In mein Diplom würde ich gerne die folgenden Videos integrieren: huefte-01.mo, kopf-01.mov, spann-01.mov, fuss-01.mov.

Die folgenden Texte entstanden damals als Bewerbung für den Kurs.
……..

Anhang 1: Erstes Konzept

Marathon laufen

Die Idee ist, in einen Modus zu kommen, in dem ein Programm abläuft, das nichts tut, als zu überprüfen, dass es läuft. Das läuft, um zu laufen.
Um in ein solches Programm zu gelangen, braucht in erster Linie Zeit und in der Zeit Wiederholung. Wiederholung, die mit der Zeit zum Programm selbst wird: durch das Überwinden selbstgesetzter Grenzen, meinetwegen auch des inneren Schweinehunds, aber weiter und über den gesunden Verstand hinaus, der nach Abwechslung schreit, wenn er dabei auch von Ausgleich spricht.
Derartige Wiederholungen können fast alles sein: vom Aufsagen von Gebeten über Fließbandarbeit bis hin zu sportlichen und musikalischen Übungen. Auf das Laufen ist das sehr bildlich übertragen, mir zu bildlich, das ist nicht mein Ansatz. Der liegt vielmehr darin, dass das Programm möglichst einfach sein muss, es beinhaltet keine komplexe oder geistige Leistung, keine Handlung. Darüber hinaus soll es von außen so wie von innen überprüfbar sein, wobei letzteres durch markante Schwellen überhaupt nur möglich ist. Eine derartige Schwelle kann beim Laufen sein: die Knie schmerzen, man bemerkt, dass man noch läuft, läuft weiter, später ist es die Lunge, die… usf.

Warum so sportlich? In erster Linie weil ich ein körperlicher Mensch bin, in dieser Form am deutlichsten erlebe. Dabei geht es nicht um Fitness: einen Marathon läuft man nicht aus Gründen der Fitness, man läuft ihn (jedenfalls den ersten) gar nicht, bevor man ihn läuft: denn er eignet sich nicht zum Training.
Dann weil der Sport und das Laufen Dinge sind, die ich nicht mache weil ich Lust darauf habe, sondern weil mein Körper sie von mir fordert, die darüber hinaus Lust auf egal was erst möglich machen. Laufen ist die langweiligste Beschäftigung der Welt und bietet damit den besten Nährboden um Langeweile zu ernten.

Laufen hätte auch wandern bedeuten können, da wäre eine schöne, unterhaltsame Dokumentation entstanden, mit Fotos und Anekdoten, um die es nicht gehen soll. Möglich gewesen wäre dann ein Wanderweg, doch für mein Programm wäre der zu potentiell kontemplativ. Außerdem: Wandern wohin? Und das ist schon die falsche Frage in diesem Zusammenhang. Der Weg soll doch nirgendwo hin führen und genau der sein, der er notwendigerweise ist: Ein Rundweg (tatsächlich oder übertragen), damit ich am Ende am Anfang bin, und ein fremdbestimmter Weg, der daher Regeln folgt, nicht aber meinen.
Bleibt noch zu sagen, dass der Marathon genau diesen Voraussetzungen entspricht.

Was hat der Kurs davon? Dokumentieren kann ich den Lauf selbst nicht, weil ich dafür das Programm unterbrechen müsste. Das übernimmt Stefanie Schafferhans, dafür bin ich ihr schon mal sehr dankbar und ich lasse sie machen, was sie will.
Außerdem werde ich möglichst oft nach dem Laufen schreiben, in der Hoffnung, dass derart entstandene Texte etwas von dem transportieren, was mit mir im Laufen passiert. Ich könnte ein Referat halten über das aerodynamische, Geschwindigkeit imitierende Design von Laufequipment, aber das interessiert nicht nur den Kurs, sondern auch mich nicht.
……..

Anhang 2: Erster Versuch

Lauf

Wischen auf der Scheibe, nicht können, wischen, bis sie nichts mehr verdecken, das Blickfeld wird kleiner als es ist und ich gehe im Tempo meiner Beine, die mich schieben, mich dem Rhythmus geben, wohin, weiß nicht wohin, weiß nicht ich, nicht meine Beine, kein Gefühl mehr von drücken und schieben auf Asphalt, der leicht ist, gleitet, von nassem Asphalt mit Blättern die nicht gleiten, platt, wie Asphalt gemustert, in orange, grün, gelb braun und brauner als ich das kenne, aber jedes Jahr weniger, weniger braun in meinen Augen, weniger: so wie ich es kannte, ist es nicht, sondern: so ist es, so kenne ich es. Kein Braun in meinen Augen, angekommen, das heißt jetzt ist es anderswo anders, Furcht nur vor dem Vergleich mit der Fremde, der nie Stand halten kann dem daheim, fast nirgends so schön wie daheim: ewig reisen gegen das Stück Heimat, dem eingepflanzten Fremdkörper, Sandkörner im Alltag, so wie ich das sehe, so weit so gut und weiter, hinaus über das wie ich es kann, versucht sich breit zu machen, versuche ich zu integrieren, erzeugt nur Eiter unter Aufbringung von Denkarbeit, anti-intellektuell, ganz im Gegenteil davon absehen, weg rücken, nicht dem entsprechen, sondern davon. Dahingehend, dort fremd sprechend, sagen: ça y est, on est arrive, toujours déja arrivé, là où on est venu on devient, le grand devenier, la grande aventure, on verra.
……..

Posted in Uncategorized | No Comments »